Nigeria
Nothilfeprogramm für durch Boko Haram vertriebene Familien in der Region Bornu im Nordosten des Landes
Seit 2010 werden der Nordosten Nigerias sowie die angrenzenden Regionen im westlichen Tschad und nördlichen Kamerun von Anschlägen der Terrorgruppe verstärkt heimgesucht – mit verheerenden Auswirkungen auf die Bevölkerungen: Diese Terror-Aktionen führten zu Vertreibungen von mittlerweile über zwei Millionen Menschen.
Infolge der Vertreibungen können die Menschen keine Nahrungsmittel mehr anbauen, so dass 2017 bereits eine schwere Hungerkrise drohte. Sieben Millionen Menschen waren, Angaben der UN zufolge, im Jahr 2017 von humanitärer Hilfe abhängig, doch waren nur 40 Prozent des Bedarfs gedeckt. Die Agentur Reuters bezeichnete in einer Analyse in Nordostnigeria und den angrenzenden Ländern als die „am meisten vernachlässigte humanitäre Krise weltweit.“
Zwar konnte die nigerianische Armee inzwischen die Terroristen weitgehend zurückdrängen und nun kehrten auch die ersten Vertriebenen wieder zurück. Allerdings haben diese fast alles verloren und benötigen Hilfe, um wieder auf eigenen Beinen stehen zu können. Caritas international leistet daher in diesen Regionen Hilfe zur Selbsthilfe, um den Menschen neue Perspektiven zu schenken.
So erhalten 625 Familien mit insgesamt ca. 2.800 Personen, die besonders vulnerabel sind, z.B. von Frauen geführte Haushalte, Unterstützung in landwirtschaftlicher Produktion sowie Schulungen in Gruppen-Selbstorganisation, Lagerung und Vermeidung von Ernteverlusten, Vermarktung und Finanzverwaltung. Die Familien erhielten Saatgut für Hirse, Sorghum und Erdnüsse. Durch eine innovative Form der Lagerung wird erreicht, dass die Haltbarkeit des Saatguts und teilweise der Ernteerträge um sechs Monate verlängert werden können. Weiterhin gibt es pro Haushalt nach der Ernte eine einmalige Zahlung von 50 USD, um sicherzustellen, dass die Ernte zur Selbstversorgung verwendet werden kann. Darüber hinaus führte die Caritas, trotz der angespannten Sicherheitslage, eine Studie zur Traumatisierung der Bevölkerung und zu Konfliktverhalten und Potenzialen zur Friedensförderung und Versöhnung durch. Alle Begünstigten betonten, dass dies für sie ebenso wichtig war wie die Schulungen zur Landwirtschaft und ihnen hilft, wieder Energie und Mut zur Bewältigung ihres Alltags aufzubringen.
Durch die Förderung des Projektes mit 100.000 EUR durch die Redel Stiftung können die Menschen in der Region Bornu sich selbst ernähren.
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