Kolumbien
Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Ausbeutung
Das Ausmaß sexueller Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen in Kolumbien ist erschreckend hoch. Laut Zahlen von UNICEF wurden zwischen 2012 und 2018 in Kolumbien über 48.000 Fälle von sexuellem Missbrauch und Ausbeutungen von Minderjährigen im Internet gemeldet. Seit 2016 verbessern verschiedene Hilfsorganisationen in Zusammenarbeit mit kolumbianischen Behörden die Meldesysteme von sexuellem Missbrauch im Netz, seitdem wurden allein über 13.000 Webseiten mit kinderpornographischen Inhalten gesperrt.
Die gegenwärtige Migration aus Venezuela nach Kolumbien bedeutet einen weiteren Risikofaktor für sexuelle Ausbeutung und Menschenhandel. Von rund einer Million venezolanischen Migrantinnen und Migranten ist jeder Vierte minderjährig. Vor diesem Hintergrund der Zunahme sexueller Ausbeutung von Kindern du Jugendlichen gewinnen Präventionsmaßnahmen eine besondere Bedeutung.
Caritas international führt zusammen mit Ordensschwestern der Kongregation „Religiosas Adoratrices“ (Anbetungsschwestern), mit denen die Caritas seit 2007 erfolgreich zusammenarbeitet, ein Projekt durch, das zum einen eine umfassende psychosoziale Begleitung von Kindern und Jugendlichen sowie deren Familien bietet, um die bestehenden Risikofaktoren zu reduzieren sowie Kontroll- und Schutzmechanismen dieser Zielgruppe zu reduzieren. Zum anderen schaffen die Caritas und die „Religiosas Adoratrices“ ein Bewusstsein für die Problematik sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen und fördern eine Kultur der Prävention über indirekte Interventionen in Bildungseinrichtungen und über öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen.
Es werden innerhalb des Projektes 74 Veranstaltungen zur Prävention von sexueller Ausbeutung und zur Stärkung der Selbstschutzmechanismen von insgesamt 240 gefährdeten Kindern und Jugendlichen durchgeführt. Weiterhin wird in jedem Jahr eine pädagogische Exkursion für rund 3.000 Kinder und Jugendliche unternommen. 30 Familien pro Jahr (insgesamt 240 Kinder und 120 Eltern in zwei Jahren) erhalten während Hausbesuchen psychosoziale Betreuung. Für 30 geförderte Familien wird außerdem jedes Jahr eine Veranstaltung mit 180 Teilnehmenden abgehalten. Über diese Maßnahmen hinaus fördert das Projekt unter anderem die aktive Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in Entscheidungsgremien, arbeitet mit anderen privaten und öffentlichen Einrichtungen Betreuungsverfahren aus und führt Fortbildungs- und Informationsveranstaltungen für Erwachsene aus zehn Einrichtungen durch mit dem Ziel, Präventionsmöglichkeiten zu verbreiten und auszubauen.
Durch die Zusammenarbeit mit den Eltern und die Stärkung des Selbstwertgefühls der Kinder und Jugendlichen wird das Risiko, dass die Minderjährigen selbst in die Prostitution oder in den Drogenhandel oder -konsum verwickelt werden, enorm reduziert. Die Redel Stiftung fördert diese Maßnahmen mit 100.000 Euro.
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